Das institutionelle Scheitern von Projekten – Public Project Projectmanagement

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. hat im Heft 2.2015 von projekt Management aktuell u.a. einen interessanten Artikel veröffentlicht, der sich mit den Gründen für das Scheitern von Projekten in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt und damit direkt oder indirekt auch mit dem Problem ‘Wirtschaftlichkeit’ von öffentlichen Projekten. Auf das WiBe Fachkonzept (zu der Zeit noch Version 4.1) wird explizit hingewiesen.

Interessenten empfehlen wir, zu der Publikation zu greifen (Sie kommen ihr näher: GPM Literatur). Wir geben Ihnen hier einige Hinweise auf Inhalte des Beitrages:

Das institutionelle Scheitern von Projekten – Public Project Projectmanagement
projekt Management aktuell 2.2015, S. 15-22 Andreas Schmid, Bastian Hanisch (Autoren) 

“Projekte der öffentlichen Verwaltung scheitern regelmäßig und unabhängig davon, ob es sich um lnfrastrukturprojekte oder Verwaltungsre­formvorhaben handelt. Da das Projektmanage­ment in den letzten zwei Jahrzehnten theo­retisch und praktisch einen Quantensprung erfahren hat, verwundert dieser Befund. Naheliegend ist, dass die konstituierenden Eigenschaften des öffentlichen Sektors und die innewohnenden politischen Prozesse ein adäquates Projektmanagement be- wenn nicht sogar verhindern.
Nachfolgend sind die Zusammenhänge und Herausforderungen in diesem Kontext dargestellt. Hierauf basierend sind Handlungs­empfehlungen expliziert, die sich in der Praxis bewährt haben.” (S. 15)

“Macht führt zu einem Missbrauch öffentlicher Projektmanagementinstrumente. Es gibt zahlreiche externe und interne Richtlinien, die in öffentlichen Projekten als Managementinstrumente zu nutzen sind. An dieser Stelle sei in aller Kürze nur auf eine der prominentesten, die IT-Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (IT-WiBe), kurz eingegangen. Mit der IT-WiBe erfolgen eine Vor-, regelmäßige Zwischen- und eine Abschlusskalkulation nach definierten Vorgaben zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit von Projekten. Die Praxis zeigt, dass poli­tisch gewollte Projekte ex-ante immer ihre Wirtschaftlichkeit beweisen, auch wenn sie ex-post unwirtschaftlich sind. Kriterien der IT-WiBe werden in der Projektanbahnungsphase so lange verändert (“schöngerechnet”), bis sich ein positiver Kapitalwert einstellt.” (S. 18)

“Ein Lösungsansatz ist der Ex-ante-Einsatz externer Gutachter im Rahmen der Projektauswahl. Ähnlich der Ex-post-Prüfung durch Rechnungshöfe oder Rechnungsprüfungsämter könnten externe Gutachter die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für Projekte vornehmen. Neben der Unabhängigkeit vom politischen Initiator der Projekte und der damit verbundenen Prüfungsfunktion ist die externe Perspektive besonders unbestechlich. Würden alle Projekte des öffentlichen Sektors ex-ante begutachtet, hätten wir im Ergebnis deutlich weniger, aber erfolgreichere Projekte.” (S. 20)

 

 

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