Wie teuer ist die IT-Konsolidierung des Bundes?

| Autor: Susanne Ehneß

Die Bundesregierung hat über die Kosten ihres Mammutprojekts „IT-Konsolidierung des Bundes“ berichtet. Allein für externe Beratungsleistungen sind 578,2 Millionen Euro veranschlagt. 

Das Bundesinnenministerium, das Bundesfinanzministerium und das ITZBund haben zwischen 2015 und 2019 im Rahmen des Projekts rund 257,6 Millionen Euro für externe Beratungs- und Unterstützungsleistungen sowie Rahmen- und Werk­verträge ausgegeben.

Bis 2025 sind laut Bundesregierung weitere 320,1 Millionen Euro im Projekt Dienstekonsolidierung Bund (inklusive IT-Beschaffung und Lizenzmanagement) eingeplant. „Nach derzeitigem Stand rechnet die Bundesregierung somit mit mindestens 578.209.356 Euro Gesamtkosten für Beratung und externe Unterstützungsleistungen im Projekt ‚IT-Kon­soli­dierung des Bundes‘ für den Zeitraum 2015 bis 2025“, heißt es zusammenfassend.

Auch die geplanten Gesamt­kosten des Projekts hat die Bundes­regierung umrissen: Für den Zeitraum 2015 bis 2025 rechnet man derzeit mit Gesamtkosten in Höhe von rund 3,4 Milliarden Euro (3.431.243.000 Euro) für das Projekt „IT-Konso­­li­dierung des Bundes“. Bis Oktober könnten sich aber „gegebenen­falls Anpas­sungen“ ergeben – ein Ende ist also noch nicht in Sicht.

Fass ohne Boden?

Das Großprojekt, bei dem die IT des Bundes gebündelt und standardisiert werden soll, damit die Bundesverwaltung wirtschaftlicher und sicherer agieren kann, wird also immer teurer. Im 2015 beschlossenen Grobkonzept des Projekts ging die Regierung noch von deutlich geringeren Kosten aus: „Im Jahr 2016 wird derzeit von zusätzlichen Haushaltsmitteln in Höhe von 35 Millionen Euro ausgegangen, die im Laufe der Konsolidierungsphase, die über den aktuellen Haushalts­planungs­zeit­raum hinausgeht, bis zu einem mitt­leren drei­stelligen Millionen­betrag anwachsen werden.“
Der Bundesrechnungshof empfahl bereits in seinem Bericht an den Haushaltsausschuss 2015  Wirt­schaft­lich­keits­unter­suchungen – diese wurden laut aktuellem Bericht der Bundesregierung jedoch nie durchgeführt.

Zeitplan

Auch der zeitliche Rahmen wird wohl gesprengt. Zwar ist die Einführung von Basis-, Querschnitts- und Infra­struktur­diensten im Rahmen der Dienste­konso­li­dierung weiter­hin bis 2025 vorgesehen, aber das Projekt­ende für die Betriebs­konsoli­dierung ist noch nicht in Sicht. „Bereits jetzt ist aber anhand des faktischen Projekt­still­stands in den letzten 1,5 Jahren sowie der insgesamt veralteten Zeit­planung absehbar, dass das ursprünglich vorgesehene Projekt­ende nicht erreicht werden kann“, heißt es vonseiten der Bundesregierung.

(Originalbeitrag: https://www.egovernment-computing.de/wie-teuer-ist-die-it-konsolidierung-des-bundes-a-942369/?cmp=nl-132&uuid=3CCFC571-491E-4729-BD53F16FF4AC2718

Schreibe einen Kommentar