Kapitalwertmethode: Korrekturformeln für unterschiedliche Zahlungsmodalitäten

Die Kapitalwertmethode gehört zu den dynamischen Verfahren der Investitions­rechnung. Sie berücksichtigt, dass im Zeitablauf Ein- und Auszahlungen einer Maßnahme bzw. einer IT-Lösung in unter­schied­licher Höhe anfallen können. Das geschieht, indem die Zahlungen jeweils auf einen bestimmten Zeitpunkt abgezinst, “diskontiert”, werden. Die Kapitalwertmethode eignet sich zur Bewertung und Auswahl von Alternativen, wenn die damit verbundenen Aus- und Einzahlungen nicht gleichmäßig über die Nutzungszeit verteilt sind (Beispiel: Auszahlung heute, Ein­zahlung i. S. von Einsparungen erst in späteren Jahren). Alle zukünftigen Ein- und Auszahlungen werden auf einen gleichen Zeitpunkt („heute”) abgezinst (Kapitalwert) und so vergleichbar gemacht. Für jedes einzelne Jahr des Betrachtungszeitraumes werden die mit der Maßnahme (der Investition) verbundenen Auszahlungen und Einzahlungen (Einsparungen) ermittelt. Für jedes einzelne Glied dieser Ein- und Aus­zahlungs­reihen ist der sog. Barwert zu berechnen. Die Barwerte ergeben sich durch Abzinsung der Beträge auf das Basisjahr.

Der STANDARDFALL geht davon aus, dass die Zahlungen eines Kalenderjahres am Ende erfolgen und demnach auf den Jahresanfang abzuzinsen sind. Für diese Abzinsung (zur Berechnung der Barwerte) gilt die Formel:


mit
d = Abzinsungsfaktor
p = Kalkulationszinsfuß
n = Anzahl Jahre zwischen Zahlung und Basisjahr.

 

ABWEICHENDE ZAHLUNGSMODI können berücksichtigt werden, indem auf den nach obiger Formel berechneten Barwert (BW) eine Korrektur angewendet wird. Die Korrekturformeln für die häufigsten Zahlungsmodi lauten:

Unsere WiBe Anwendung enthält als einzige diese Korrekturformeln, mit denen die Barwerte exakt berechnet werden. Allerdings ist die Höhe der Korrektur bei dem derzeitigen Zinsniveau nicht entscheidungsrelevant: bei einem Zinssatz von 0,9% beträgt die Abweichung je nach Zahlungsmodus weniger als 1,0 Prozent …

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